IncluScience-Workshop auf der INSIST-Nachwuchstagung 2022

Foto vom IncluScience Workshop. Sarah und Djamal von den Sozialheld*innen präsentieren die Ergebnisse der Gruppenarbeit. Sarah steht und Djamal sitzt im Aktiv-Rollstuhl, zwischen ihnen steht ein Whiteboard mit bunten Notizzetteln.

Bericht von Djamal Okoko

Am 06.10. gaben die Beteiligten von IncluScience einen Workshop, der im Rahmen der INSIST-Nachwuchstagung 2022 im Weizenbaum-Institut in Berlin stattfand. Es wurde angeregt über das Projekt und Inklusion in den Bürger*innenwissenschaften diskutiert.

Mit dabei waren Bastian Pelka und Ann Christin Schulz von der Sozialforschungsstelle Dortmund (kurz: sfs), sowie Sarah Krümpelmann, Lilly Ettlich und Djamal Okoko von den Sozialheld*innen. Der Workshop fand im Rahmen der INSIST-Nachwuchstagung statt, die den Untertitel trug “Wissenschaft und Technologie kommunizieren – Kontroversität, Dialog und Partizipation”.

Einführung in das Workshop-Thema

Zu Beginn des Workshops, moderiert von Sarah und Ann Christin, bekamen die Teilnehmenden zuerst eine Einführung zur Funktionsweise der Wheelmap. Ihre Erweiterung ist Bestandteil des Projekts IncluScience. In der ersten Projektphase wurden Umfragen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass Informationen zur Barrierefreiheit in Arztpraxen besonders gefragt sind. Besonders häufig wurde die Rollstuhlgerechtigkeit als wichtiges Kriterium genannt. Allerdings wird vermutet, dass sich unter den Followern der Sozialheld*innen besonders viele Rollstuhlfahrerinnen befinden, was den großen Abstand zu den anderen Barrierefreiheitskriterien erklären könnte. Bei der Suche nach einem weiteren Ortstyp soll nun darauf geachtet werden, bisher weniger repräsentierte Gruppen einzubinden.
Darauf folgte eine Einführung zum zweiten Teil von IncluScience, dem sogenannten bürger*innenwissenschaftlichen Instrumentenkoffer. Er soll am Ende des Projekts als frei zugängliches Dokument dabei helfen, die Planung, Kommunikation und Durchführung von (Prozessen mit) Bürger*innenbeteiligung inklusiver zu machen. Die Auswahl und Weiterentwicklung neuer Ortstypen für wheelmap.org, die maßgeblich von der Beteiligung behinderter Menschen abhängig ist, wird durch die Sozialforschungsstelle Dortmund wissenschaftlich begleitet und reflektiert. Die Erkenntnisse aus diesem Prozess fließen dann in den Instrumentenkoffer ein.

Feedbackrunde zum Vortrag

In der anschließenden Feedbackrunde wurde bereits klar, dass viele der Teilnehmer*innen bereits Berührungspunkte mit den Themenfeldern Inklusion und Disability hatten, und zudem sehr diverse Berufserfahrungen und Forschungsinteressen mit einbringen konnten. Eingebracht und besprochen wurden z.B. Fragen zur Ausprägung der Inhalte des Instrumentenkoffers, dem Einbezug intersektionaler Perspektiven und zu vermeintlich widersprüchlichen Bedürfnissen für Barrierefreiheit.

Austausch zu inklusiven Bürger*innenwissenschaften

Nun wurden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen geteilt, in denen sie jeweils entlang eines Gliederungspunkts u.a. eigene Erfahrungen, mögliche Hürden und Handlungsoptionen diskutierten. Gruppe A, die von der sfs Dortmund moderiert wurde, beschäftigte sich mit “Bürger*innenwissenschaft im Feld / in der Praxis”, Punkt 4 der Gliederung. Gruppe B, moderiert von den Sozialheld*innen, tauschte sich angeregt über die Planung von Partizipation aus, Punkt 2 der Gliederung. Außerdem haben die Teilnehmenden beobachtet, dass inklusiv gestaltete Veranstaltungen auch eine positive Wirkung für zukünftige Veranstaltungen haben können. Auch wenn z.B. eine DGS-Dolmetschung nicht von Teilnehmerinnen genutzt wird, können Teilnehmende auf die Idee kommen, ihrerseits für mehr Barrierefreiheit zu sorgen. Inklusive und barrierefreie Veranstaltungen werden so zur Norm.
Beide Diskussionen wurden auf großen Notizzetteln dokumentiert und auf Whiteboards geclustert.

Die abschließenden Präsentationen der beiden Gruppen zeigten, dass sowohl Grundsätzliches (Definitionen von Feld) als auch Konkretes, wie die Empfehlung inklusiver Tools im weiteren Prozess von IncluScience einbezogen werden sollten.
Diese wertvollen Rückmeldungen fließen in die weitere Arbeit in IncluScience ein.

In Einfacher Sprache

Am 06.10.2022 gab es einen Workshop zum Projekt IncluScience. Er fand im Weizenbaum-Institut in Berlin statt, während einer Veranstaltung namens INSIST-Tagung. Moderiert haben ihn Sarah von den Sozialheld*innen und Ann Christin von der Sozialforschungsstelle Dortmund.

Zuerst hat Sarah etwas über die Wheelmap erzählt. Die Karte soll noch mehr Arten von Orten bekommen, bei denen die Barrierefreiheit bewertet werden kann. Diese Erweiterung ist ein Teil des Projekts IncluScience.

Ein anderer Teil ist der sogenannte Instrumentenkoffer. Das ist ein Dokument, in dem Tipps gegeben werden, wie Wissenschaft und Forschung inklusiver werden können. Zum Beispiel sollen bei Umfragen auch behinderte Menschen teilnehmen können. Dazu müssen Texte für alle verständlich sein, und eine digitale Umfrage muss mit einem Screenreader bedienbar sein.

Nach der Präsentation wurde kurz mit dem Teilnehmer*innen des Workshops diskutiert. Es waren Menschen aus unterschiedlichen Berufen da, aber viele hatten schon mit Behinderung und Inklusion zu tun.

Danach wurden zwei Gruppen gebildet. Sie haben dann über verschiedene Themen diskutiert. Eine Gruppe hat darüber gesprochen, wie die Durchführung von Projekten und Veranstaltungen aussehen muss, damit möglichst allen Bürger*innen die Beteiligung ermöglicht werden kann.

Die andere Gruppe hat darüber gesprochen, wie eine inklusive Planung von Projekten aussehen könnte. Da ging es viel darum, wie man über die Projekte spricht und schreibt. Besucher*innen von inklusiven Veranstaltungen kommen dann vielleicht auch auf die Idee, ihre eigenen Projekte inklusiver zu machen.

Die Ergebnisse wurden aufgeschrieben. Am Ende wurden die Gedanken aus den Gruppen nochmal vor allen vorgestellt.